Nun ist es schon wieder eine Weile her,
dennoch möchte ich euch noch von der Graduation-Party von Abdul,
meinem Arbeitskollegen und Kumpel erzählen. Schon früh (circa zwei
Wochen vor der Party), erhielt ich per SMS die Einladung, durchaus
ungewöhnlich, sonst erfahre ich sowas am Tag davor von irgendwelchen
Partys. Wie dem auch sei, am 3.3.2013 sollte ab 12 Uhr im „Teak
Country Gardens“ die Party steigen. „Teak“ (wie es alle Buwamer
nennen), ist die größte und eigentlich auch einzige vernünftige
Bar im Ort. Der große Compound, mit wirklich einem vergleichsweise
schönen Garten, war der perfekte Ort für diese Party.
Als ich dann um halb drei ankam gehörte ich immernoch zu den ersten und das übliche warten war natürlich vorprogrammiert. Das ist typisch für solche Partys, gerne auch „Functions“ genannt.
Als ich dann um halb drei ankam gehörte ich immernoch zu den ersten und das übliche warten war natürlich vorprogrammiert. Das ist typisch für solche Partys, gerne auch „Functions“ genannt.
Die Gäste sitzen auf den vielen
Plastikstühlen unter den aufgestellten Zelten und warten das was
passiert. In der Zeit beschallt der DJ die Menge mit Musik oder der
„Master of Ceremony“ hält reden oder gibt Witze zum besten. Nach
einer Stunde kam dann Abdul mit befreundeten Jung-Akademikern um die
Zeremony zu eröffnen. Natürlich die ganze Familie ebenfalls im
Anhang.
Die Hauptpersonen haben natürlich
ihren eigenen Tisch und einen unbegrenzten Vorrat an Sodas, während
die Gäste immer erst auf das Buffet warten müssen.
Mit viel Rambazamba, wurde dann die Party eröffnet, mit dem zerschneiden eines Bandes unter einem Durchgang durch den dann die Hauptpersonen die „Bühne“ betraten.
Mit viel Rambazamba, wurde dann die Party eröffnet, mit dem zerschneiden eines Bandes unter einem Durchgang durch den dann die Hauptpersonen die „Bühne“ betraten.
Die Party war gut besucht, über 100
Gäste sind keine Seltenheit bei solchen Partys, daher dauernd diese
dann meist auch ziemlich lange.
Weil die wichtigsten Gäste halten dann
Reden, nebenbei muss man sagen, dass Ugander sich unglaublich gerne
reden hören. So wechseln sich dann gute zwei Stunden die Redner ab.
Inhalt jeder Rede ist natürlich das Gratulieren zum Bestehen, dem
Danken der Mutter fürs Großziehen des Sohnes und meist irgendwelche
Anektoten des Feiernden, achja und gerne wird erzählt wer man ist
was man macht und nebenbei natürlich viel Werbung für die eigene
Sache.
Anschließend wurde das Buffet
eröffnet. Ein Highlight, das Essen war unheimlich gut. Nebenbei
genieße ich es auf solchen Partys mit den Fingern zu essen. Das
mache ich ab und zu sehr gerne, fühlt sich an wie Kindheit. Während
die Ugander es als normal empfinden, fühle ich mich als würde ich
mich über ein Verbot hinwegsetzen :)
Anschließend hielten die Freunde die
mit Abdul ihren Abschluss gemacht haben Reden. Diese sind meist etwas
persönlicher und witziger. Meist geht es um das gemeinsame Leben auf
dem Campus, die alltäglichen Schwierigkeiten und auch die ein oder
andere peinliche Geschichte.
Achja nebenbei tauchte dann auch mein
Chef John Bosco auf. Der wird hier in Buwama und Umgebung als Star
gefeiert, ist auf jeder Party eingeladen, hat immer einen Ehrenplatz
auch wenn er nicht kommt und hält sich an keine zeitlichen Angaben.
Trotzdem ist es die größte Ehre wenn er persönlich an deiner Party
teilnimmt. Für ihn wurde dann kurzfrisitg auch ein Zeitfenster für
seine Rede freigemacht. Dort stellte er dann alle Mitarbeiter von VAD
nochmal vor, einschließlich meine neue Chefin und die neue britische
Freiwillige. In einem späteren Blog mehr zu der Neubesetzung.
Anschließend wurde ich genötigt auch
noch ein paar Worte zu sagen. Das ist mir immer sehr unangenehm, mein
Luganda ist und wird in meiner Zeit hier auch nicht mehr gut genug
werden um aus dem Stegreif eine Rede zu halten. Auf Englisch finde
ich es irgendwie immer doof.
Jetzt trickse ich. Ich werde mir ne
nichtssagende Rede von Abdul übersetzen lassen und dann mehr oder
weniger ablesen. Ist ziemlich doof, aber es ist unglaublich wie sehr
sich die Leute freuen wenn man Luganda spricht, da ist es ihnen egal
ob es abgelesen ist und ob der Inhalt nun weltbewegend ist oder
nicht.
Inzwischen ist sieben Uhr, ein weiteres
Highlight stand an. Der Kuchen wird angeschnitten.
Auf nahezu jeder Party gibt es einen
Kuchen, der wird feierlich angeschnitten und dann unter den vielen
Menschen aufgeteilt, ihr könnt euch vorstellen, dass jeder nur einen
kleinen Happen bekommt. Trotzdem der Kuchen ist meist echt lecker,
ziemlich süß, aber ausnahmsweise echt gut süß.
Anschließend geht dann das Geschenke
überreichen los. Das ist eigentlich ziemlich cool. Der DJ lässt
Tanzmusik laufen und alle stellen sich in eine Schlange tanzen sich
in den Flow wenn man das Geschenk dann übergibt tanzt man erst mit
dem Beschenkten um seine Aufregung und Freue Ausdruck zu verleihen.
Wie vielleicht der ein oder andere weiß gehöre ich nicht gerade zu
den Profi-Tänzern und versuche es meist auch nur relativ schnell
hinter mich zu bringen, trotzdem gefällt mir dieser Brauch
unglaublich gut. Es ist irgendwie schön zu zeigen, dass man sich
freut und dem Geben mehr Bedeutung als dem Geschenk zukommen lässt.
So dauert es aber natürlich auch ziemlich lange.
Zum Schluss tritt der Gastgeber dann in
die Hauptrolle. Er bedankt sich ausschweifend in einer Art
Rollenspiel bei der Mutter. Kniend wird die Robe und der witzige Hut
der Mutter aufgesetzt.
Das ganze zieht sich und ist durchaus amüsant aber nicht gerade spektakulär.
Das ganze zieht sich und ist durchaus amüsant aber nicht gerade spektakulär.
Anschließend ist der offizielle Teil
dann vorbei, sodass ich mich meiner Lieblingsbeschäftigung im Teak
hingeben konnte. Dem Pool spielen. Die meisten anderen Gäste nahmen
die Tanzfläche ein.
So eine Party geht dann trotz des morgigen Arbeitstages gerne bis in die frühen Morgenstunden ich selbst war um halb 1 dann im Bett. Nebenbei, am nächsten Tag war ich nicht der einzige der ziemlich gerädert im Office aufgetaucht ist, übrigens waren wir alle deutlich zu spät. Aber Pscht;)
So eine Party geht dann trotz des morgigen Arbeitstages gerne bis in die frühen Morgenstunden ich selbst war um halb 1 dann im Bett. Nebenbei, am nächsten Tag war ich nicht der einzige der ziemlich gerädert im Office aufgetaucht ist, übrigens waren wir alle deutlich zu spät. Aber Pscht;)
Unterhalb dieses Posts könnt ihr nun zahlreiche Bilder bestaunen. Entschuldigt für die Unordnung, aber ich war froh sie überhaupt nach wochenlanger Arbeit hochgeladen zu haben und gepostet zu bekommen, bedankt euch bei Jan, dass ich nicht resigniert habe. Sind übrigens noch nicht alle, aber ich dachte die müssten erstmal reichen. Also, enjoy!
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