Nach meinem dritten Training fühle ich
mich gewappnet einen Eintrag über meine momentane liebste
Freizeitbeschöäftigung zu verfassen.
Angefangen beim Spielfeld, jeder
Fußballer weiß die Größe des Feldes 5000 m²,(weil 50m breit, 100 m
lang, ne Ruben, weißte Bescheid;)) aber nicht in Afrika, ich habs
nicht abgemessen, aber ich schätze das Feld auf mindestens 120m
Länge sowie knapp 60 m Breite. Ich glaube ich muss nicht sagen, dass
es dadurch umso laufintensiver und anstrengender wird. Das beste
kommt aber noch, hinter den Toren (keine Tornetze) sind Felder, heißt
einmal geschossen ob drin oder nicht, den Ball kann man erstmal
nachlaufen, weil es meist sogar noch abschüssig ist.
Noch mehr laufen...
Ich als langjähriger Fußballer also
beim ersten Training optimistisch, ich sehe das Feld und denke "Ach du
scheiße". Dacht ich mir übrigens noch öfters beim Training, später
mehr.
Nach viel hin und her wird sich dann
auf den Spielmodus geeinigt, entweder klassisch auf zwei Tore (sofern
22 Männer da sind) ansonsten eine abgespeckte Form bei der ein
Stein, Bambusstumpf oder sonstwas als Kegel dient, der von der
gegnerischen Mannschaft nicht umgeschossen werden sollte.
Nachdem der Spielmodus gewählt wurde
gehts an die Teams, auch ein komplizierter Vorgang, wenn 22 Menschen
gleichzeitig versuchen Teams zu erstellen. Irgendwann läuft dann
einer mit dem Ball aufs gegnerische Tor/Stein/Bambusstumpf zu und es
geht los. Dann zieht sich die eine Hälfte die T-Shirts aus, Leibchen
brauch man nicht. Hier ist das zweite Mal der Punkt wo ich mir denke
“Ach du scheiße”. Hier ein netter Gruß an unsere Pumper in
Neuss, in Afrika zählt Klasse statt Masse, so definierte Six- und
Eight-Packs hab ich noch nie gesehen. Mit meiner Wohlstandswampe
(maximal 1-2 Kilo zuviel auf den Rippen) komme ich mir schon ein
bisschen komisch vor. Aber ausgelacht wird hier niemand, im
Gegenteil, ich bin eher ein Vorbild, nein nicht wegen der Wampe,
wegen meiner Größe. Das dazu.
Ich als Verteidiger im Spiel, ein
langer Ball, ich hab bestimmt 20 m Abstand vom heranrennenden Stürmer,
gehe es also etwas langsamer beim hinterherlaufen des Balles an. Nach
einer Sekunde denke ich...”Ach du scheiße” und versuch im
Vollsprint noch vor dem Stürmer am Ball zu sein... Pustekuchen. Abdu
(der Stürmer) 1, Leon 0. Nach einer halben Stunde gewöhne ich mich
daran, dass alle schneller sind als ich und störe bei der
Ballannahme oder lasse meine Mitverteidiger in die Laufduelle, das
funktioniert gut. Nach einer Stunde denke ich mir “Ach du scheiße”
wann ist endlich Schluss. Die Sonne steht noch einen Spalt über der
Erde, bis die Sonne untergeht wird gespielt. Schon lange am Ende
meiner Kräfte, konzentriere ich mich darauf nicht umzukippen und
tatsächlich überstehe ich das Training. Übrigens 3:1 gewonnen wie
mir mitgeteilt wurde.
Ich im Vollsprint, sofern das noch
möglich ist, zu meiner Flasche. 1,5 liter Wasser weg. Die andern
Männer schauen mich verdutzt an, ziehen sich um und gehen ohne
einen Schluck zu trinken.
Ein letztes mal denke ich mir “Ach du
Scheiße”, gehe nach Hause und falle totmüde ins Bett.
Ich entschuldige mich hiermit für
meine Rüde-Sprache aber im angesicht des physischen Niedergangs
vergisst man seine gute Erziehung, sorry Mama und Papa.
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