Mittwoch, 29. August 2012

Fußball

Nach meinem dritten Training fühle ich mich gewappnet einen Eintrag über meine momentane liebste Freizeitbeschöäftigung zu verfassen.
Angefangen beim Spielfeld, jeder Fußballer weiß die Größe des Feldes 5000 m²,(weil 50m breit, 100 m lang, ne Ruben, weißte Bescheid;)) aber nicht in Afrika, ich habs nicht abgemessen, aber ich schätze das Feld auf mindestens 120m Länge sowie knapp 60 m Breite. Ich glaube ich muss nicht sagen, dass es dadurch umso laufintensiver und anstrengender wird. Das beste kommt aber noch, hinter den Toren (keine Tornetze) sind Felder, heißt einmal geschossen ob drin oder nicht, den Ball kann man erstmal nachlaufen, weil es meist sogar noch abschüssig ist.
Noch mehr laufen...
Ich als langjähriger Fußballer also beim ersten Training optimistisch, ich sehe das Feld und denke "Ach du scheiße". Dacht ich mir übrigens noch öfters beim Training, später mehr.
Nach viel hin und her wird sich dann auf den Spielmodus geeinigt, entweder klassisch auf zwei Tore (sofern 22 Männer da sind) ansonsten eine abgespeckte Form bei der ein Stein, Bambusstumpf oder sonstwas als Kegel dient, der von der gegnerischen Mannschaft nicht umgeschossen werden sollte.
Nachdem der Spielmodus gewählt wurde gehts an die Teams, auch ein komplizierter Vorgang, wenn 22 Menschen gleichzeitig versuchen Teams zu erstellen. Irgendwann läuft dann einer mit dem Ball aufs gegnerische Tor/Stein/Bambusstumpf zu und es geht los. Dann zieht sich die eine Hälfte die T-Shirts aus, Leibchen brauch man nicht. Hier ist das zweite Mal der Punkt wo ich mir denke “Ach du scheiße”. Hier ein netter Gruß an unsere Pumper in Neuss, in Afrika zählt Klasse statt Masse, so definierte Six- und Eight-Packs hab ich noch nie gesehen. Mit meiner Wohlstandswampe (maximal 1-2 Kilo zuviel auf den Rippen) komme ich mir schon ein bisschen komisch vor. Aber ausgelacht wird hier niemand, im Gegenteil, ich bin eher ein Vorbild, nein nicht wegen der Wampe, wegen meiner Größe. Das dazu.
Ich als Verteidiger im Spiel, ein langer Ball, ich hab bestimmt 20 m Abstand vom heranrennenden Stürmer, gehe es also etwas langsamer beim hinterherlaufen des Balles an. Nach einer Sekunde denke ich...”Ach du scheiße” und versuch im Vollsprint noch vor dem Stürmer am Ball zu sein... Pustekuchen. Abdu (der Stürmer) 1, Leon 0. Nach einer halben Stunde gewöhne ich mich daran, dass alle schneller sind als ich und störe bei der Ballannahme oder lasse meine Mitverteidiger in die Laufduelle, das funktioniert gut. Nach einer Stunde denke ich mir “Ach du scheiße” wann ist endlich Schluss. Die Sonne steht noch einen Spalt über der Erde, bis die Sonne untergeht wird gespielt. Schon lange am Ende meiner Kräfte, konzentriere ich mich darauf nicht umzukippen und tatsächlich überstehe ich das Training. Übrigens 3:1 gewonnen wie mir mitgeteilt wurde.
Ich im Vollsprint, sofern das noch möglich ist, zu meiner Flasche. 1,5 liter Wasser weg. Die andern Männer schauen mich verdutzt an, ziehen sich um und gehen ohne einen Schluck zu trinken.
Ein letztes mal denke ich mir “Ach du Scheiße”, gehe nach Hause und falle totmüde ins Bett.

Ich entschuldige mich hiermit für meine Rüde-Sprache aber im angesicht des physischen Niedergangs vergisst man seine gute Erziehung, sorry Mama und Papa.

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