Nachdem ich nun eine weitere Woche in
Buwama verbracht habe, gewöhne ich mich langsam an die Bedingungen,
an das Arbeitsverhältnis und übe mich in Geduld. Angeblich soll es
ab dem 10 September Arbeit satt für mich geben.
Bis dahin suche ich nach meinem Tages-
beziehungsweise Wochenablauf.
Die Woche lief eigentlich relativ
strukturiert, morgens zwischen 8 und 10 Abfahrt zu den Frauengruppen
und Schulen um zu überprüfen was diese aus der Unterstützung in Form
von Kapital und Zement erreicht haben. Gegen 17 Uhr nach Hause
kommen, kurz ausruhen und auf zum Training.
Danach Duschen und je nach Gemütslage
in die Bar oder zuhause bleiben. Dieser Struktur wurde leider am
Donnerstag ein Ende gesetzt. Durch einen für mich eigentlich typisch
und leider beinahe auch schon alltäglichem Vorfall. Ich bin beim
Training umgeknickt. Vermutlich mal wieder eine Bänderdehnung und
die Kapsel ist ziemlich angeschwollen. Inzwischen geht es mir aber
schon wieder gut, also keine Sorgen machen.
Doch hat so ein Ereignis leider Folgen.
Am besagten Donnerstag passte alles zusammen, der Valuation-Chef
hatte sehr gute Laune und wollte ausgehen und was trinken, er
überredete mich mit dem Argument er bezahle alles. Da konnte ich
nicht widerstehen, zumal ich eh frustriert war, weil ich eigentlich
unbedingt beim Match, dass am Freitag stattgefunden hat mitspielen
wollte.
Dennis, so heißt der Mann, war in
Geberlaune und bestellte nach der ersten Runde im Dreierpack, den
andern Valuation-Mitgliedern ging schon sehr schnell die Puste aus,
sodass Dennis mich nötigte die ein oder andere weitere Dreierrunde
mitzumachen. Ich möchte hier kurz anmerken, dass ich dennoch laut
meinem Ermessen der nüchternste war (Ich konnte noch gerade laufen),
dennoch fühlte ich mich leicht angeshakert. Sodass ich am Freitag
nicht nur todesmüde war, sondern auch einen leichten Kater
davontrug. Glücklicherweise ging es den andern noch schlechter als
mir, sodass wir nur bis 14 Uhr arbeiteten. Ich war heilfroh.
Ich kam pünktlich zum Treffpunkt und
eine weitere interessante Erfahrung durfte ich machen. Und zwar
transportierte uns ein LKW, der im Normalfall für den Transport von zig
Tonnen Matooke, zwei Dutzend Kühen oder sonstigen Gütern dient,
zum Auswärtsspiel. Eine witzige Sache auf der offenen Ladefläche
zwischen zig Eisenstreben mit circa 20 gut gelaunten jungen Männer
zu stehen.
Auch wenn ich es nicht verstand weil
sie Luganda sprachen, ich bin mir sehr sicher, dass sie so ziemlich
jedem Mädchen auf dem Weg dahin anzügliche Bemerkungen
hinterherriefen. Ein ausgelassene Fußballmannschaft halt. Am Platz
angekommen, war ich ein wenig froh nicht spielen zu können, auf dem
Acker hätte ich mir schlimmeres zuziehen können. Resultat des
Spiels: Keine Tore, drei Verletzte auf unserer Seite und circa 200
ausgelassene Fans, die jede aber auch wirklich jede Aktion, ihrer
Mannschaft feierte. Sogar das Umziehen nach dem Spiel, wird
grundsätzlich draußen gemacht, geduscht wird wenn überhaupt
zuhause.
Eine super Erfahrung! Mittwoch ist das
nächste Spiel und ich werde spielen!
Heute (Samstag) versuchte ich mein
Wochenende zu strukturieren, das erste Mal Klamotten waschen stand
an. Sagen wir mal so, ich habe mich stets bemüht. Ich bin heilfroh,
dass nur meine insektenartigen Mitbewohner ansehen konnte wie ich
versuchte den roten Schmutz vom Fußballfeld aus meinen weißen
Socken zu bekommen. Nach geraumer Zeit gab ich auf. Demnächst
überlege ich mir zweimal welche Klamotten ich wie schmutzig mache...
Das Spülen geht mir inzwischen leicht
von der Hand, sodass ich so langsam echt in den Trott komme. Ich werde
noch Hausmann.
Dennoch kann ich es nicht erwarten
endlich meine eigenen Räume zu bekommen, Decken sind zwar inzwischen
eingebaut, aber der Wasseranschluss, die Toilette und die Dusche,
sowie Fliesen sind noch nicht installiert/montiert. Step by Step sagt
Abdu immer zu mir. Solange die Stufen mich näher zum Ziel bringen
kann ich damit leben.
Die Blogeinträge sind übrigens im Alltag auch vorgesehen, meistens vorm Schlafengehen, als Resumée der letzten Tage;)
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
AntwortenLöschenTja Leon, so ist das. Wenn Einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen...........und wir alle sind gespannt, wie es weiter geht........
AntwortenLöschenSo long!
Gruss von Elvira