Donnerstag, 27. September 2012

Höhen und Tiefen

Erstmal möchte ich mich für die lange Zeit ohne Neuigkeiten entschuldigen. Ich brauche immer so ein wenig die Lust zum schreiben, die hat mir in der letzten Woche leider gefehlt. Aber heute will ich euch wieder berichten wie es mir in der letzten Woche ergangen ist.

Angefangen bei der Arbeit der letzten Woche. Nachdem wir weitere 200 „Zementkuchen“ gebacken hatten waren wir (Ich und die beiden angeheuerten Handwerker) fertig mit unserer Aufgabe für die Woche.
Donnerstag zogen dann Buwama United mit einer 30 minütigen passablen Leistung von mir, locker ins Finale des momentanen Turniers ein. Das Finale ist am Sonntag, also Daumen drücken.
Am Freitag ging es dann gut gelaunt nach Kampala. Eigentlich sollte es ein schönes Abschiedswochenende für Martin werden, der sich entschieden hat abzubrechen und momentan schon wieder zuhause in Deutschland ist (vorgestern zurückgeflogen, hiermit liebe Grüße an dich, lieste ja eh;)). Trotz unseres tollen Programms kam bei mir keine dauerhafte Gute Laune auf. Die gechillte Runde am Freitag in Freiwilligen-Runde war zwar sehr entspannend. Doch hatte mich da schon eine Hiobsbotschaft erreicht. Auch den Samstag verbrachten wir eigentlich sehr angenehm. Martin und ich besuchten den Ovinio-Market und abends ging es dann zu einem Musikfestival. Ein super Abend an dem ich jegliche Sorgen vergessen konnte. Dort lernte ich neben zwei Deutschen auch weitere Ugander kennen. Sonntag begann ich mich dann mit der freitägigen Hiobsbotschaft zu beschäftigen.
Es gab Probleme mit meinem Visum. Keiner wusste was los ist, niemand hatte Unterlagen von mir, ich war durchaus begeistert. Als Hendrik unser Verantwortliche dann vorbeikam und uns erzählte er wisse auch nichts, wollte ich eigentlich Montag ins Immigration, entschied mich dann jedoch doch dagegen, weil ich bis dahin überhaupt nicht wusste wohin und wie das abläuft. Hendrik regelte das dann am Dienstag für mich. Der Antrag war wohl erst angenommen und danach war dann doch aufgefallen, dass da ein Dokument fehlt. Das Dokument habe ich nun nachgereicht, ich hoffe ich kann mein Visum demnächst abholen.
Diese Sorgen begleiteten mich übers Wochenende und brachten mir auch die Woche hier eher Sorgen als Gute Laune. Nun könnte man meinen, alles geklärt, alles paletti. Momentan fühle ich mich aber nutzlos, ich hinterfrage andauernd den Sinn meines Hierseins. Meine Orga gibt sich wirklich Mühe mit mir, aber hier gibt es meiner Meinung nach einfach keine Arbeit. Ein Freiwilliger ist hier im Prinzip überflüssig. Das mein eigentlicher Chef in Kampala im Büro sitzt macht die Sache nicht leichter. Jetzt suchen alle händeringend nach Arbeit für mich, ich übrigens auch. Als Assistant Teacher, als Fußballcoach (John meinte ich soll zur Botschaft um nach Geld für Materialien fragen...) oder sonstwas. Morgen soll es dann los gehen um die Löcher für die Brunnen zu buddeln.
Gestern ging es am nachmittag zu zwei Beerdigungen. Auch nicht gerade Stimmungshebend. Aber ich kann meinen anfänglichen Eindruck vom Tod ein wenig revidieren. Beerdigungen werden hier riesig groß gefeiert. Aber darauf komm ich in einem eigenen Post demnächst zurück.
Ansonsten habe ich die Woche nichts getan ausser Postkarten geschrieben und im Internet gesurft.
Mit Martins Rückreise ist natürlich eine weitere Bezugsperson jetzt weg, ich akzeptiere seine Entscheidung natürlich und manchmal erwische ich mich selbst bei dem Gedanken daran „Hey in 24 Stunden könntest du eine heiße Dusche haben und einen Döner essen!“. Obwohl mir Uganda im Prinzip gefällt und meine Freizeit auch echt abwechslungsreich und schön ist. Über die Hälfte meines Tages (offiziell von 8-17 Uhr) arbeite ich nunmal oder würde ich gerne arbeiten.
Ich hoffe jetzt am Wochenende finde ich meine gute Laune und Gelassenheit zurück. Morgen abend mache ich die „Kirmes“ die momentan hier in Buwama halt gemacht hat unsicher. Am Samstag will ich ins Krokodil-Camp und am Sonntag ist ja das Finale. Immerhin meine Wochenenden sind eigentlich meist mit Aktivitäten gefüllt.
Dennoch möchte ich, dass ihr euch keine Sorgen macht;) Physisch geht es mir gut. Ich überlebe meine zwischenzeitlichen Kochkatastrophen und genieße die eine oder andere Delikatesse die ich zubereite. Also haltet die Ohren steif. Liebe Grüße vom Dickkopf Leon

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