Dienstag, 27. November 2012

Die Regenzeit fordert ihre Opfer

Nach den ganzen Bildern kommt heute wieder Text. Juhu!;)
Gestern war endlich (!) mal ein Tag in der Regenzeit wie ich ihn mir vorgestellt habe.
Morgens früh um fünf Uhr wurde ich wach. Zuviel „Wasser“ am Vorabend.
Doch nicht nur ich entschied mich zum Wasser lassen. Auch der Himmel öffnete seine Pforten.
Es regnete. Nicht ein wenig, nicht viel, nicht sehr viel. Sondern Massen an Wasser kamen runter.
Nachdem ich mich zurück in mein Bett gekuschelt hatte lauschte ich noch ein wenig den Regentropfen auf dem Wellblechdach bis ich dann wieder einschlief. Um 8:45 Uhr also mehr oder minder pünktlich stand ich dann auf. Es regnete noch immer und hatte auch nicht zwischendrin aufgehört, was mir mein Blick durchs Fenster verriet.
Ich liebe morgendlichen Regen. Im Regen bewegt sich kein Ugander aus dem Haus. Heißt, man geht auch nicht ins Büro, bedeutet für mich ganz relaxt wach werden und gemächlich frühstücken.
Kurz nach 10 hörte es dann kurzzeitig auf. Nun musste ich wohl oder übel ins Büro.
Dort angekommen erfuhr ich von unserer offiziellen Einweihung des Brunnens mit den Schülern der Schule in Maddya. Heißt wir fuhren zur Schule und luden die Kinder und einen Lehrer ein und wollten dann zum Brunnen.
Mir war klar, dass bei dem Wetter und den Straßenverhältnissen irgendwas schief gehen würde.
Die Schule liegt auf einem Hügel. Hammer Ausblick. Aber bei der schlammigen Strecke wars auch mit Allradantrieb alles andere als ne ruhige Fahrt.
Das gute ist, der Brunnen liegt in einem Tal. Und wie man bekanntlich weiß, runter geht’s immer...
Nachdem wir dann alle eingeladen hatten und loswollten fragte ich Abdu warum wir nicht gehen, soooo weit wäre der Weg ja nicht. Er sah mich verständnislos an. Frei nach dem Motto, bei den Straßen und bei dem Wetter setz ich keinen Fuß freiwillig aus dem Auto. Na gut, dann halt nicht.
Nachdem wir den angenehmen Teil der Strecke, nämlich den Teil in dem die Straße wirklich für Autos gedacht ist, was man eigentlich nur an der Breite erkennt, nicht am Untergrund. Begann ich mir Sorgen zu machen. Ausgerechnet heute war Medie nicht da, sodass Ronni fuhr. Ronni ist eigentlich auch ein guter Fahrer, hat nur nicht so viel Erfahrung und ihm fehlt sowas wie der Instinkt für die Straße. Mit ihm landet man öfters mal im Graben und muss dann schieben.
Mit mulmigen Gefühle ging es dann mit Auto in den Fußpfad. Die Bäume am Rand sind schon bei guter Strecke nicht einfach zu umkurven, aber bei den Verhältnissen nahezu unmöglich.
Aber Ronni machte sich erstaunlich gut. Bis wir dann zu DEM Baum kamen.
Ronni fuhr halb aufs Feld um irgendwie um den Baum rumzukommen, nachdem die vorderste Reihe am Baum vorbei fahren verloren alle vier Räder jeglichen Grip, aufgrund der Steigung rutschen wir in Richtung Baum. Die Kinder anfangs noch vergnügt wurden unruhig und erschreckten sich ganz schön als es dann passierte.
Klirrrrrrr. Die hinterste Scheibe eckte am Baum an und gab sofort nach. Scherben fielen zu Boden. Der Junge der am Fenster saß ganz jetzt damit prahlen, dass er einen Unfall aus nächste Nähe erlebt hat ohne einen einzigen Kratzer.
Nun hieß es alle raus, die Karre irgendwie am Baum vorbeischieben. Gesagt getan. Hätte man eigentlich direkt machen können, dann wäre die Scheibe ganz geblieben. Aber wo bleibt dann das Abenteuer?
Fix die Fotosession im Nieselregen erledigt und schnell wieder ins Auto. Nachdem wir dann zwei Mal stecken blieben auf dem Weg zurück nach oben und diesmal direkt das Auto am Baum vorbeischoben war der Trip dann auch beendet.
Die Angehörigen trauern um:
Mr. Glasscheibe, er hatte ein schönes Leben bis er dann zu Sta...er Scherben zerfiel.
Leons Jeans, sie war eine treue Begleiterin, ob sie aus dem Koma erwacht wird die nächste Wäsche zeigen.
Wir hoffen, dass Kennedy, der dem Tod durch herabprasselnde Glassplitter nur knapp entkam auch zukünftig solche Abenteuer mit Humor nimmt und einfach drauf loslacht wenn die nächste Scheibe zerspringt.
In stiller Trauer, die Crew der offiziellen Eröffnung des Brunnens in Maddya

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen