Donnerstag, 28. März 2013

Das Zwischenseminar

Nach meiner Rundreise ging es für mich direkt im Anschluss zum Zwischenseminar nach Lweza.
Lweza ist eine Vorort Kampalas, auf der Entebbe Road. Unsere Zeit verbrachten wir hier größtenteils im „Lweza Conference and Training Center“, einer Einrichtung die von der ugandischen Kirche betrieben wird. Daher herrschte Alkohlverbot und eingeschränkte Raucherlaubnis. Nicht die besten Vorraussetzungen für das Seminar.
In den Wochen davor wurde auch schon wieder viel gemeckert und gemosert unter anderem auch viel von mir. Alle freuten sich natürlich die Gruppe mal wieder auf einem Haufen zu haben und alle zu sehen, auf der Programm freuten sich eher wenige. Aber tolerant und offen wie wir nun inzwischen alle sind „hust“ reisten wir unbelastet und offen für alles beim Seminar an.
Die folgenden fünf Tagen folgten natürlich einer Struktur, Berichten über die momentane Lage, Probleme herausstellen und anschließend Lösungen finden. Das Programm des Seminars war insgesamt zwar abwechslungsreich gestaltet und mit viel Mitarbeit der Teilnehmer gespickt, dennoch muss ich gestehen, fand ich es eher langweilig. Wirklich Diskussionen kamen nicht auf, entweder weil sie wüst, aufgrund der vorangeschrittenen Zeit, unterbrochen wurden oder weil keiner so richtig in Diskussionsstimmung kam. Zumal wir einfach zu viele Teilnehmer waren. Bis 19 Leute ihre Situation geschildert haben dauert es nunmal eine Zeit lang, zumal eine den Begriff Blitzlicht für sich neu definieren sollten.
Dennoch hat sich das Seminar gelohnt.
Zum einen war das Essen echt große Klasse. Morgens und Mittags gabs Buffet, abends organisierte sich jeder sein Essen selbst. Ach, hätte ich fast vergessen, an einem Abend gingen wir in ein mehr als edles Hotel, durchaus interessant, aber unverständlich wo doch sonst immer geklagt wird das zu wenig Geld da sei und dann auf Kosten von artefact in so nem Schuppen essen?! Zumal die Getränke auf Kappe der Freiwilligen ging.
Aber natürlich war das Essen nicht der Hauptgrund, die Gespräche ausserhalb des Programms, in kleineren Gruppen waren mehr als interessant und vorallem voranbringend. Neue Denkansätze, Vorgehensweisen, Strategien und Meinungen wurden ausgetauscht, meist bei Bier und Soda.
So konnte ich vorallem in der gemütlichen abendlichen Atmosphäre etwas aus diesem Seminar mitnehmen.
Als Abschluss stand am Freitag dann noch ein Besuch einer „Eco Tourism Site“ an. Dort machten wir eine Sumpftour auf der Suche nach dem Schuhschnabelstorch. Leider ohne Erfolg, dafür mit reichlich Sonnenbrand beendeten wir den Tag bei local food.
So ging dann auch unser Zwischenseminar zu Ende, doch sollten/durften Marian, Caro, Emil und Ich auch noch beim anschließenden Seminar mit den NGOs einen kleinen Beitrag vorbereiten und so das Seminar mitgestalten. Unsere Aufgabe war in dem Fall das näherbringen der deutschen Spielkultur. Ich selbst bin da irgendwie mehr reingerutscht, zählen Spiele doch im Normalfall nicht so zu meinem Spezialgebiet. Der Hintergrund sollte ein Einblick in unsere Kultur sein und ob man nicht eventuell solche Spiele als „Energizer“ im Office verwenden könnte. Insgesamt behaupte ich war es eine gelungene Aktion. Es wurde auf der „Slackline“ (eine Zurrgurt, wie er auch bei LKWs verwendet wird, wird zwischen zwei Bäumen gespannt) balanciert, beim Wikingerschach (vom Aufbau her ähnlich wie Flunkyball, wen es interessiert, Google ist dein Freund;)) und ein Kommunikations- bzw. Teamspiel das wir „Flying Stick“ tauften. Natürlich gab es auch einen Theorieteil, sodass wir auch von unseren bisherigen Erfahrungen (ich hab in dem Fall von meiner Trainertätigkeit gepsorchen) berichten konnten.
Das schöne für mich war, das nach langem Hin und Her dann doch Abdul, mein Arbeitskollege und bester Kumpel beim Seminar mitmachen durfte. Es gab mir die Möglichkeit einen Einblick zu bekommen wie er mich, meine Arbeit, mein Verhalten und meine Beziehung zu ihm sieht. Auch wenn durch unsere Freundschaft vermutlich nicht objektiv fand ich es doch sehr aufschlussreich.
Nach all dem vielen Reisen, Seminar freute ich mich nach circa 5 Wochen endlich wieder in meinem Zimmer, in meinem Bett einschlafen zu können.

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