Donnerstag, 7. März 2013

Ein Freund aus einer anderen Welt

Sooo, wo fange ich an, bzw. wo habe ich aufgehört?! Ich glaube mit der Maisernte. Anschließend ist eigentlich nichts aufregendes mehr passiert. Also kann ich eigentlich direkt starten mit dem Wochenende an dem ich Max abgeholt habe. Auch er kam mit Turkish Airlines was ihm eine ähnlich bescheidene Ankunftszeit vorgab wir mir. Sein Flieger sollte Sonntagmorgen um 4:20 Uhr in Entebbe landen. Mein Plan war es die Kosten für eine Übernachtung zu sparen und den Abend einfach in einer Bar zu verbringen. So kam es dann auch fast. Ich verbrachte also den Beginn meines abends in einer sehr schönen Bar. Nachdem ich eine andere komplett weibliche FW-Gruppe die ausschließlich in Entebbe stationiert ist kennenlernte (sowas sieht man selten) und eine Uganderin war der abend schonmal nicht ganz so langweilig. Die Uganderin erkannte meine verzwickte Lage und suchte anschließend mit mir nach einer anderen Bar, da diese um 12 Uhr zu machen wollte. Ich fand mich in einem der dekatensten Schuppen wieder die ich je in Uganda gesehen habe. Das Bier kostete auf einmal Unsummen von 6000 UGX und die Uganderin schien es für selbstverständlich zu halten, dass ich zahle. Na großartig. Nachdem ich irgendwie flüchten konnte, leider nicht ohne meine HandyNr an sie abzugeben fand ich mich um 2 Uhr auf dem Weg zum Flughafen. Zu Fuß brauchte ich zwar 30 Minuten, dennoch begann nun die große Warterei. Das Problem am Flughafen in Entebbe ist, dass er nicht nur unheimlich klein ist, sondern auch unglaublich langweilig. Nachdem ich die vermutlich längsten zweieinhalb Stunden seit ich hier in Uganda bin überlebt hatte kam Max dann um 5 Uhr auch endlich. Anschließend nahmen wir ein Taxi und kamen irgendwann in den frühen Morgenstunden in Kampala an. Dort kamen wir mit wengi Schlaf aus, sodass ich Max noch am selben Tag einen kurzen Einblick in die Hauptstadt Ugandas geben konnte. Am nächsten Tag sollte es dann schon nach Fort Portal gehen.
Marian und seine beiden Mitbewohner Theresa und Lisa nahmen uns wie gewohnt herzlichst auf, sodass wir eine angenehme Bleibe für die kommendenTage hatten. Fort Portal gefiel Max so gut, dass wir unseren geplanten Aufenthalt um einen Tag verlängerten. Wir besuchten eine Eco-Tourism-Site, so heißen die Öko-Einrichtungen, die meist von der ansässigen Community betrieben werden. Von dort nahmen wir das volle Programm mit, Wasserfall, Höhlenbesuch und Kraterseetour. Anstrengend aber sehr gelungener Tag. Und das für schlappe 30.000UGX für uns beide.
Am nächsten Tag war dann der größte Markt Ugandas Westens angesagt. Doch muss man sagen, hat man einen hat man alle gesehen. Ugandische Märkte sind rein zweckmäßig, hier gibt es selten Kunst oder Handarbeiten. Meist rein Gebrauchsgegenstände, Klamotten, Obst/Gemüse und Fleisch bzw. Fisch. Die Atmosphäre auf einem Ugandischen Wochenmarkt ist ganz anders. Hier ist eine unglaubliche Hektik am Werk, die durchaus irritiert, wenn man sonst doch andauernd hört „No need to hurry“. Zum schlendern bleibt da keine Zeit. Die Preise jedoch überzeugen. Ich meine mich vage zu erinnern, dass wir für 10.000 UGX, also um die drei Euro. Ananas, Melone, Passionsfrucht und statts Mangos fälschlicherweise Avocados gekauft haben.
Am folgenden Tag ging es dann weiter nach Kasese, Ziel war der Queen Elizabeth National Park. Nachdem wir Auto, Essen und sonstiges organisiert hatten konnten wir dann am darauffolgenden Tag vor dem Aufstehen aufbrechen. Auch für mich war es der erste Besuch im NP, sodass ich glaub ich nicht weniger aufgeregt war als Max. Wie sich herausstellte hatten wir aber glaub ich ziemliches Pech, bzw. die falsche Zeit für eine Safari ausgesucht. Auf das erlebte bzw. generell auf die NP werde ich in einem späteren Blog noch genauer eingehen.
Samstag war dann vermutlich der anstrengenste Tag. Die Reise von Kasese nach Buwama. Eine ziemliche Nervensache. Aber wir haben nahezu alle Fortbewegungsmöglichkeiten mitgenommen. Mit dem Taxi ging es nach Mbarara, von dort aus mit dem Überlandbus nach Masaka, anschließend ging es im Kleinbus (etwas größer als das Taxi) nach Buwama. Ich erinnere mich grob an 10h Reisezeit. Auf jeden Fall waren wir beide ziemlich hinüber als wir in Buwama ankamen. Der Sonntag wurde zum ausspannen benutzt, nebenbei konnte ich Max ein klein wenig von meiner Welt zeigen. Montag und Dienstag stand Jinja auf dem Sightseeingplan. Die Source of the Nile muss man irgendwie gesehen haben, ist aber irgendwie nicht wirklich interessant, sorry dafür.
Das Problem ist, dass man die eigentliche Quelle gar nicht mehr sieht. Durch den Staudamm (durch den nebenbei nahezu ganz Uganda und Teile Kenias und Tansanie mit Strom versorgt werden) und die Verbindung zum Lake Victoria ist die eigentlich Quelle unterhalb des Wasserspiegels, sodass man sie nur sprudeln sieht und davon ausgehen kann, dass da unten irgendwas passiert.
Ich dachte bis mich der Guide auf der Tour von unseren Eltern aufklärte, dass die Kingfisher Lodge eine der teuersten in Uganda ist, sowohl die in Jinja, als auch die am QENP. Ein Pool und teure Getränke sind für mich ein Indiz für ne teure Lodge, wie dem auch sei, die Lodge hat uns zumindest ganz gut gefallen und ein teures Soda kann man sich ja mal gönnen.
Mittwoch und Donnerstag waren dann für eine ausgiebige Stadttour durch Kampala eingeplant. Viel Neues war für mich nicht dabei, dennoch muss man sagen, dass es mir sehr Spaß gemacht hat Max auf der Tour ein-zwei Dinge zu zeigen. Erwähnenswert ist auf jeden Fall der Besuch der Gadafi Mosche. Die Mosche steht im Stadtteil „Old Kampala“, auf einer Anhöhe, sodass das ziemlich hohe Minarett einem einen atemberaubenden Blick über die Stadt verschafft. Taxipark, Ovino-Market und das Stadtgewusel sehen von oben wesentlich harmloser aus als sie sind wenn man mittendrin ist. Donnerstag abend war es dann schon Zeit nach Entebbe aufzubrechen, da Max mich zu einer ähnlich bescheiden Zeit am Freitag morgen schon wieder verlassen wollte. Diesmal konnte ich meinen Geiz niederringen und nahm ein Guest House in dem wir verweilen und ich später schlafen konnte. So kam es das wir uns mitten in der Nacht im dunklen vorm Flughafen in Entebbe verabschiedeten. Ich wollte gerade schreiben beide zurück in ihre Welt, aber das wäre gelogen, da ich ja erst jetzt wieder in meiner Welt bin, wie dem auch sei.
Für mich war nicht die Tour selbst das schöne an Max' Besuch, sondern einfach mal einen Kumpel, der im Kopf ähnliche Dinge hat wie ich, aus demselben Kulturkreis kommt und vorallem einige interessante Storys von zuhause im Gepäck hatte. Wobei ich auch sagen muss, 24 Stunden aufeinanderhängen kann auch anstrengend sein. Zumal wir beide immer wieder gerne über diesselben Dinge diskutieren können:D
Ich möchte mich nochmal kurz bei dir bedanken Max! Um ehrlich zu sein war ich schon ein wenig verwundert, das gerade du mich besuchen gekommen bist und ich war ehrlich überrascht. Du hast dich ziemlich gut geschlagen;) Ausserdem war es eine echt schöne Zeit mit dir:)
Dankeschön!


Ein klitzekleines Problem bleibt, ich habe während der Reise kaum ein Foto geschossen, Max Kamera war besser und mein Akku leer. Mal schauen ob wir das noch hinkriegen ein paar Bilder online zu stellen.
Die Reise kann sich nämlich echt sehen lassen (was ein Wortwitz).

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